Weltweit erstes Lager mit SAP EWM MFS an 2 Wochenenden erfolgreich modernisiert
Einleitung
K+S, Europas führender Salzproduzent, betreibt im Werk Bernburg seit über 100 Jahren die Gewinnung und Verarbeitung von NaCl mit höchster Reinheit. Neben der Produktion von Industriesalzen und Speisesalzen wird das Werk durch komplexe Logistikprozesse geprägt: Große Mengen an losem Salz werden per Bahn versendet, während BigBags, Sack- und Tütenware palettiert und in einem Hochregallager zwischengelagert werden.
Mit einer veralteten Lagerverwaltungssoftware (LVS) und Materialflusssteuerung, basierend auf IBM RS6000 und S5-Steuerungen, war der Betrieb an technische Grenzen gestoßen. Ersatzteile und Support waren nicht mehr verfügbar – eine Modernisierung war unumgänglich. K+S entschied sich, als erstes Unternehmen weltweit, ein Produktionslager mit SAP EWM MFS zu integrieren.
Die Konzeption, ein durchdachtes Modernisierungskonzept
Artschwager + Kohl (A+K) wurde beauftragt, ein umfassendes Ablösekonzept zu entwickeln. Ziel war es, die bestehende Lager- und Materialflusssteuerung zu modernisieren und durch SAP EWM zu ersetzen. Die Hauptaufgaben umfassten:
- Austausch der S5-Steuerungen durch S7-Hardware
- Neuerstellung der Steuerungssoftware
- Integration der Regalbediengeräte (RBGs)
- Aufbau einer Kommunikation zwischen allen Steuerungen und SAP EWM MFS
- Installation eines zentralen SCADA-Systems zur Anlagenvisualisierung und Überwachung
Das Konzept wurde in enger Abstimmung mit allen beteiligten Teams erstellt. Eine klare Dokumentation aller Kommunikationswege, Prozessabläufe und Telegramme legte die Grundlage für einen reibungslosen Projektverlauf.
Die Realisierung, Teamwork und präzise Planung
Die Zusammenarbeit zwischen A+K und den beteiligten Teams zeichnete sich durch regelmäßige Kommunikation aus. Während der Engineering-Phase fanden zweiwöchentliche Meetings statt, vor der Inbetriebsetzung (IBS) wurde der Takt auf wöchentliche und schließlich tägliche Abstimmungen erhöht.
A+K erstellte eine Feinkonzeption, die alle Systeme und Abläufe in Schwimmbahndiagrammen darstellte. Diese detaillierte Beschreibung umfasste:
- Alle Prozess- und Kommunikationsabläufe
- Fehlerbehandlungen und Optimierungsmöglichkeiten
- Meilenstein- und Inbetriebnahmekonzepte
Alle Schnittstellen zwischen SAP EWM MFS und den Steuerungen wurden im Büro getestet, um potenzielle Fehlerquellen frühzeitig zu eliminieren. Dazu gehörten:
- Die Kommunikation zwischen SAP und der Kopf-SPS
- Die Schnittstellen zu den Fördertechnik- und RBG-Steuerungen
- Simulationen für über 100 Palettenbahnsegmente
Inbetriebsetzung: Präzision und Flexibilität
Der Integrationsprozess wurde in mehreren Testphasen durchgeführt:
- Vorbereitung und Tests:
- Alle Schnittstellen und die neue Steuerungssoftware wurden vorab mit Simulatoren getestet.
- Integrationstests:
- An zwei Wochenenden wurden Tests unter realen Bedingungen an der Anlage durchgeführt. Nach jedem Test wurde auf das Altsystem zurückgeschaltet, um den Produktionsbetrieb zu sichern.
- GoLive:
- Am dritten Wochenende übernahm das reguläre Produktionspersonal die modernisierte Anlage. Nach erfolgreicher Abnahme erfolgte der Start der neuen Systeme am Montagmorgen.
Während der einwöchigen Anlaufphase wurden kleinere Optimierungen vorgenommen, darunter:
- Anpassungen in der SAP-Kommunikation
- Verbesserungen an Bedienoberflächen
Optimierung der Steuerung für Querverfahrwagen, um den Durchsatz zu erhöhen
Leistungsumfang von Artschwager + Kohl
- Rückdokumentation und Reengineering der bestehenden Systeme
- Entwicklung eines umfassenden Modernisierungskonzepts
- Erstellung und Test der S7-Software für Palettenbahnen, Materialfluss und RBGs
- Integration der Steuerungen mit SAP EWM
- Aufbau eines SCADA-Systems für Anlagenvisualisierung und Fehlermanagement
- Begleitung des GoLive und Optimierung während der Anlaufphase
Fazit: Erfolgreiche Modernisierung mit nachhaltigem Nutzen
Das Projekt zeigte, wie strukturierte Planung und enge Zusammenarbeit komplexe Herausforderungen bewältigen können. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren:
- Eine umfassende Rückdokumentation des bestehenden Systems machte alle Prozesse transparent.
- Detaillierte Prozess- und Schnittstellenbeschreibungen ermöglichten eine präzise Umsetzung.
- Simulations- und Integrationstests minimierten Risiken und sicherten den Erfolg des GoLive.
- Die neuen Systeme laufen seit dem GoLive im Jahr 2007 bis heute störungsfrei.
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